Ergieb dich drein (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Ergieb dich drein ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Ergieb dich drein.
Ergieb dich drein, du liebes Menschenkind,
Daß deine Wege nicht die meinen sind.
  Es kann nicht Alles so, wie du willst, sein;
  Du bist nicht Herr; ergieb dich ruhig drein!
Ergieb dich drein, und forsch und hadre nicht;
Thu, was die heilge Stimme in dir spricht.
  Sie flüstert dir das einzig Richtge ein;
  Sie täuscht dich nicht; ergieb dich ruhig drein!
Ergieb dich drein. Beschwerlich ist der Steg,
Der deiner harrt, fernab vom breiten Weg.
  Schlägst du ihn ein, schlägst du ihn gläubig ein,
  So wird er dir ein Pfad zum Himmel sein![1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 70 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der Körper des Menschen soll sich nach dem Tode langsam unter der Erde auflösen, damit alle seine Bestandteile Zeit finden, die ihnen bestimmte, neue Verbindung einzugehen. Das vorschnelle Verbrennen im Crematorium aber ist keine Auflösung sondern eine gewaltsame Verwandlung in Asche, bei welcher wichtige Impoderabilien dem Uebergange in eine Daseinsform entzogen werden, an der wir uns nicht versündigen sollten. Beim Tode hat nicht der Anatom und nicht der Chemiker das erste und das letzte Wort zu sprechen.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 70.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 71.

Weblinks[Bearbeiten]