England

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Karte der Städte (boroughs) Englands

England ist der größte und am dichtesten besiedelte Landesteil im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland. Oft wird England fälschlicherweise auch als Synonym für den Staat des Vereinigten Königreichs oder für die gesamte Insel Großbritannien gebraucht. Der Name England stammt vom westgermanischen Volk der Angeln (altenglisch Englas) ab.

Geografie[Bearbeiten]

England umfasst den größten Teil des südlichen Abschnitts der Insel Großbritannien, grenzt im Norden an Schottland und im Westen an Wales und die Irische See. Im Osten grenzt England an die Nordsee, im Süden liegt England am Ärmelkanal (englisch the Channel, französisch la Manche) und im Südwesten am Atlantik.

Politisch ist England in 40 Grafschaften oder Shires eingeteilt, die Hauptstadt ist London. Die historischen Grafschaften (englisch county, counties) bestehen seit dem hohen Mittelalter. In ihrer Funktion als Verwaltungsbezirke sind sie seit Mitte des 20. Jahrhunderts mehrmals neu gegliedert worden, jedoch bestehen sie im Bewusstsein der Bevölkerung weithin fort. Größere Städte galten als Teil der Grafschaften, wurden jedoch als Boroughs eigenständig verwaltet.

Hauptbeschäftigung ist in den südlichen und südöstlichen Grafschaften Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht, in den westlichen Bergbau und Industrie. Auch Handel, Schifffahrt und Bankenwesen sind von großer Bedeutung.

Allgemeines[Bearbeiten]

Die drei Löwen,
das Wappen von England

Staatsverfassung ist eine erbliche, konstitutionelle Monarchie. Vorherrschende Kirche ist die die Anglikanische Kirche, zu welcher sich die regierende Familie und die hohen Staatsbeamten der Verfassung nach bekennen müssen, doch werden alle Religionen und Bekenntnisse frei ausgeübt. Die Regierung des Königreichs hat, ebenso die königliche Familie, ihren Sitz in der britischen Hauptstadt London. England hat - im Gegensatz zu Schottland, Wales oder Nordirland - weder ein Landesparlament noch eine Landesregierung. Deren Aufgaben werden vom Parlament und der Regierung des Vereinigten Königreiches wahrgenommen. England ist das einzige Land in Europa ohne niedergeschriebene Verfassung - daher kann man die Frage, ob England "nur" ein Landesteil oder ein eigenständiger Staat ist, nicht eindeutig beantworten.

Die Bevölkerung Englands hat sich seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts (Zensus von 1801: rund 8 Mio. Einwohner) mehr als verdoppelt und betrug nach dem Zensus von 1851 rund 16 Mio. Einwohner. Sie ist zum größten Teil indogermanischen Ursprungs und besteht aus den Abkömmlingen der vorkeltischen Urbevölkerung, dann Kelten, Nachkommen der Römer und Angeln, Sachsen, Jüten und Normannen, die nacheinander England eroberten und aus deren verschiedenen Dialekten die englische Sprache entstanden ist.

bei Karl May[Bearbeiten]

im Leben[Bearbeiten]

Nach seiner Amerikareise hielt sich Karl May erst kurz (am 2. November 1908) in Plymouth und dann, von Radebeul zurückgekehrt, einige Wochen (28. November bis 4. oder 6. Dezember 1908) in London auf.[1]

England
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Waldröschen
Satan und Ischariot III
Der beiden Quitzows letzte Fahrten
nur erwähnt in:
Und Friede auf Erden!

im Werk[Bearbeiten]

Zwei Handlungsschauplätze hat England im Werk Karl Mays, Bristol ("Der beiden Quitzows letzte Fahrten") und Southampton ("Satan und Ischariot III"). Näheres siehe in den beiden Hauptartikeln.

Engländer im Werk
Bekannt sind aber vor allem die Bewohner Englands, die in der Regel (wenn auch nicht ausschließlich) aus spleenigen Lords zu bestehen scheinen.

"Ich bin während meiner weiten Reisen vielfältig mit den Söhnen Englands zusammengetroffen und habe da manche Freundschaft geschlossen, welche wohl für das ganze Leben andauern wird; doch hier muß man den Einzelnen vom Ganzen wohl unterscheiden.[2]
Der gute, ehrenwerthe Sir John (Raffley) war ein Engländer im Superlativ. Besitzer eines unermeßlichen Vermögens, hatte er noch nie daran gedacht, sich zu verehelichen, sondern war einer jener schweigsamen, zugeknöpften Englischmens, welche alle Winkel der Erde durchstöbern, selbst die entferntesten Länder unsicher machen, die größten Gefahren und Abenteuer mit unendlichem Gleichmuthe bestehen und müde und übersättigt endlich die Heimath wieder aufsuchen, um als Mitglied irgend eines berühmten Reiseclubbs einsilbige Bemerkungen über die gehabten Erlebnisse machen zu dürfen. Er hatte den Spleen in einem solchen Grade, daß seine lange, schmächtige, dabei aber außerordentlich kraftvolle Persönlichkeit nur in höchst seltenen Augenblicken einen kleinen Anflug von Genießbarkeit zeigte, besaß dabei aber ein sehr gutes Herz, welches stets gern bereit war, die kleinen und großen Seltsamkeiten, in denen er sich zu gefallen pflegte, wieder auszugleichen.[3]

Die Sicht Karl Mays war aber durchaus manchmal auch einseitig kritisch, wie im Kolportageroman Der verlorne Sohn nachzulesen ist.

Gustav Brandt über die Engländer als Kolonialherren auf Borneo: »Dieses Krämervolk besitzt kein Deutsche Herzen, deutsche Helden, sondern an dessen Stelle einen Klumpen Egoismus. Es gründet Colonieen, nur um sie auszubeuten. Es achtet keine Menschenrechte. Es schafft die Sclaverei der Neger ab, um desto besser die Bewohner seiner Colonieen in Fesseln zu schmieden.«[4]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Dieter Sudhoff: Karl May in Amerika. In: Lothar und Bernhard Schmid (Hrsg.): In fernen Zonen. Karl Mays Weltreisen, S.  397 ff.
  2. Karl May: Der Boer van het Roer. In: Karl May: Gesammelte Reiseerzählungen Bd. XXIII: Auf fremden Pfaden., Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1897, S. 63; Reprint Karl-May-Verlag, Bamberg 1984.
  3. Karl May: Ein Abenteuer auf Ceylon. In: Frohe Stunden, Verlag Bruno Radelli, Leipzig 1878, Heft 15, S. 238.
  4. Karl May: Der verlorne Sohn oder Der Fürst des Elends. Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1884-1886, S. 2061

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]