Ein Wort von oben (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Ein Wort von oben ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Ein Wort von oben.
Ich ging zum Himmel ein, doch bin ich euch nicht fern;
  Wenn ihr ihn auch nicht seht, den Garten Eden.
Es reicht der Himmel ja von Stern zu Stern,
  Umfassend auch den irdischen Planeten.
Vor Gott sind alle, alle Welten gleich,
  Die er für seine Selgen vorbereitet,
Und weil es ohne Ende ist, sein Reich,
  So liegt es auch um euch rings ausgebreitet.
Ich ging zum Himmel ein, doch bin ich euch nicht fern;
  Denkt ja nicht, daß ich euch entzogen werde.
Der Himmel ist die Herrlichkeit des Herrn,
  Und diese leuchtet euch auch auf der Erde.
Es sieht zwar euer Aug das Wunder nicht,
  Zu dem ich selig meine Blicke leite,
Doch wenn mein Herz für euch zum Vater spricht,
  So kniee betend ich an eurer Seite.
Ich ging zum Himmel ein, doch bin ich euch nicht fern;
  Der Himmel reicht so weit wie Gottes Liebe,
Auch bis zu euch, und wie säh' ichs so gern,
  Daß euch der Zweifel nicht aus ihm vertriebe!
O, athmet diese Gottesliebe ein,
  Und gebt mit jedem Wort und Blick sie weiter,
So werdet ihr bald hoch gestiegen sein
  Auf – – ich wills sagen! – – auf der Himmelsleiter.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 182 und 183 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der Schlaf ist nicht blos das, wofür wir ihn bisher hielten. Für den Körper ein Ruhezustand, ist er für die Seele eine Zeit geheimnisvoller Thätigkeit, von welcher wir bis jetzt noch weniger als gar nichts wissen.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 182 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 184.

Weblinks[Bearbeiten]