Die Geisterhand von Black Castle

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Die Geisterhand von Black Castle ist eine Erzählung von Robert Kraft, die erstmals 1912 veröffentlicht wurde.

Inhalt[Bearbeiten]

Auf dem Schloss von Lord Walsome ist eine Jagdgesellschaft beisammen, bei der am Abend vor der geplanten Jagd Geschichten erzählt werden. Dabei kommt auch der auf dem Schloss, Black Castle genannt, umgehende Spuk zur Sprache:

Vor über hundert Jahren hatte ein Pferdehändler dem Burgherrn ein altes Pferd verkauft, dabei aber geschworen, dass ihm jede Nacht seine Hand vor dem Bette erscheinen solle, wenn das Pferd älter als sechs Jahre sei. Am nächsten Morgen wurde der Händler, der im Turmzimmer übernachtet hatte, tot aufgefunden. Das Zimmer sollte vom Kammerjäger nun von den Läusen, die der Händler hinterlassen hatte, gesäubert werden. Da der Mann am ersten Tag mit seiner Arbeit nicht fertig wurde, übernachtete er gleich im Turmzimmer, wobei er aber um Mitternacht erwachte und eine Hand am Fußende des Bettes erblickte, die eine Stunde lang sichtbar blieb. Auch zwei weitere Männer machten nacheinander den Versuch und erblickten dabei die Geisterhand.

Baron Naugham, ein Aufschneider, der ständig von den Abenteuern seiner Weltreise erzählt, ist sofort bereit, sich dem Spuk zu stellen und im Turmzimmer zu übernachten. Zur Vorsicht nimmt er einen Revolver mit in das Zimmer, den er auf dem Nachttisch neben dem Bett bereitlegt. Was Naugham nicht weiß, ist, dass es die Spukgeschichte zwar wirklich gibt, sie von den anderen aber ausgeschmückt worden ist, um sich auf diese Weise des lästigen Barons für den Abend zu entledigen, da dessen Anwesenheit eine gemütliche Unterhaltung nicht zulässt. Baron Naugham wird aber tatsächlich von einem kühlen Lufthauch geweckt und sieht am Fußende seines Bettes die Geisterhand. Naugham greift zu seinem Revolver und gibt einen Schuss auf die vermeintliche Geisterhand ab – die aber nur sein eigener Fuß ist - und schießt sich dabei die große Zehe weg.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Der Text erschien erstmals 1912 in Form einer eingeschalteten Erzählung innerhalb des Romans Das Gauklerschiff. Die Irrfahrten der Argonauten, der im Dresdner Roman-Verlag veröffentlicht wurde. Die Geisterhand von Black Castle ist auch in den Nachauflagen des Romans enthalten. Der Text war in der 18. Lieferung auf den Seiten 1139 bis 1145 abgedruckt.

Ein separater Abdruck erschien 1913 in Bergisch Land. Illustrierte Wochenbeilage zum "General-Anzeiger für Eberfeld-Barmen" im Verlag W. Girardet.

1985/86 erschien ein Abdruck der Erzählung im Magazin f. Abenteuer-, Reise- und Unterhaltungsliteratur in den Nummern 48 des 12. Jahrgangs (4/1985) und 49 des 13. Jahrgangs (1/1986).[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 691 ff.