Der Mensch (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Der Mensch ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Der Mensch.
  Es kam ein Gast, von Gott gesandt,
  Herab ins ferne Erdenland,
Um sich in irdschen Stoff zu kleiden
Und mit und in ihm wieder aufzuschreiten.
  Nun hält die Fremde am Gewand
  Ihn fest mit neidisch starker Hand
Und lügt, er könne hier auf Erden
Auch ohne Himmel wieder himmlisch werden.
  Sie schmeichelt zärtlich dem Verstand,
  Bis ihre List ihn übermannt,
Sich ihr als Pflegling anzutragen
Und seiner Heimath gänzlich abzusagen.
  Er opfert die Vernunft als Pfand
  Und ist nun so an sie gebannt,
Daß ihn selbst Gott aus seinen Ketten
Allein durch Liebe nicht vermag zu retten.
  Es wird darum ihm nachgesandt
  Ein starker Engel, Leid genannt,
Der soll den Armen wiederbringen.
Wird es gelingen oder nicht gelingen – –?[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 194 und 195 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Jeder Kritiker sollte, ehe er die Feder in die Hand nimmt, wenigstens sich selbst seinen Befähigungsnachweis vorlegen.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 194 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 196.

Weblinks[Bearbeiten]