Curt Mickel

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Curt Mickel

Dr. med. Johannes Leopold Curt Mickel (* 6. Mai 1858; † 1939) war ein sehr guter Freund von Richard Plöhn und während der Radebeuler Zeit Karl Mays Hausarzt.

Leben[Bearbeiten]

In ihrem Aufsatz Das Schwefelbad in Grünthal berichtet Klara May, dass Mickel ein besonders guter Freund ihres damaligen Mannes, Richard Plöhn, war. Sie beschrieb auch regelmäßige Musikabende, bei denen Plöhn und Mickel gemeinsam Klavier spielten.

Mickel lebte mit seiner verwitweten Schwester zusammen und heiratete erst 1923 in Treuen im Vogtland Dorothea Leontine Seidel, eine Lehrerin. Klara May war dabei Trauzeugin.

Als Mickel 1939 starb, erschien folgender Nachruf:

Sanitätsrat Dr. Mickel war bei seinen Kollegen und Patienten wegen seines schlichten, allzeit menschenfreundlichen Wesens und seines außergewöhnlichen ärztlichen Wissens sehr angesehen und beliebt.[1]

Curt Mickel und Karl May[Bearbeiten]

Als Mickel sich selbst 1898 zur Kur nach Grünthal schickte, reisten die Plöhns und die Mays ihm voraus, um ihn zu überraschen. Sie blieben acht Tage bei ihm.

Während der letzten Jahre musste er oft die Verhandlungsunfähigkeit seines Patienten May bescheinigen. Er riet ihm immer wieder, zur Kur zu fahren.

Im Radebeuler Tageblatt erschien im April 1912 ein Gedicht als Nachruf von einem treuen Freunde des verblichenen Schriftstellers".

„Sieg! Sieg! Ich sehe Alles rosenrot!“
Das war, o Meister, hier Dein letztes Wort.
Voll Jubel wandte sich aus ird’scher Haft
Befreit die Seele nach der Heimat fort.
Nun schweigt der Mund, der gern von fernen Landen
Und fremder Völker Sitten froh erzählt.
Der gegen Neid und Haß als einz’ge Waffe
Aus Edelmut die Liebe sich erwählt.
Nicht mehr schweift nun in kühner Phantasie
Sein Geist, der Herr und Meister darin war;
Der, was er sich ersann, so lebhaft malte,
daß freie Dichtung jedem schien als wahr.
Nun hat man ihn in stille Gruft gebettet
In aller Stille sollte es gescheh’n.
So war’s sein Wunsch, allein der Kirche Diener
Und nächste Freunde sollten mit ihm geh’n.
Deshalb ertönt kein Sang an Deiner Gruft,
Die blütenreich die treue Liebe schmückte.
Doch droben hoch in blauer Aetherluft
Wo Deine Seele oft, die Erdentrückte,
So gern im kühnen Geistesfluge weilte,
Da heißt willkommen Dich mit Jubeltönen
Die Lerche, die Dir froh entgegenzieht
Den Eintritt in das Jenseits zu verschönen.
Triumph! Auf Erden lebst Du noch in Ehren,
Wo zu veredeln Du hast stets gestrebt!
Sei hoch willkommen hier in reinen Sphären,
Du hast Dein Leben nicht umsonst gelebt!
Sanitätsrat Dr. M., Radebeul.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Zitiert nach Steinmetz: Unverantwortliche Spekulationen..., S. 66.
  2. Aus: Radebeuler Tageblatt. 41. Jahrgang, Nr. 82, 11.04.1912, Beilage.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks[Bearbeiten]