Christian Weißpflog

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Christian Friedrich Weißpflog (* 1819; † 1894) war 1842 als Schmiedegeselle Karl Mays Patenonkel.

Er war Schmiedemeister in Ernstthal (Mittelstraße 1), verheiratet mit Emilie geb. Günther und erzählte wohl häufiger von seinen Erlebnissen. Zumindest erzählt May das 1899 in seinem Schreiben Karl May und seine Gegner in der Zeitschrift Tremonia.

Und ich hatte einen Paten, welcher als Wanderbursche weit in der Welt herumgekommen war. Der nahm mich in der Dämmerstunde und an Feiertagen, wenn er nicht arbeitete, gern zwischen seine Kniee, um mir und den rundum sitzenden Knaben von seinen Fahrten und Erlebnissen zu berichten. Es war ein kleines schwächliches Männlein, mit weißen Locken, aber in unseren Augen ein gar gewaltiger Erzähler voll übersprudelnder, mit in das Alter hinüber geretteter Jugendlust und Menschenliebe. Alles, was er berichtete, lebte und wirkte fort in uns; er besaß ein ganz eigenes Geschick, seine Gestalten gerade das sagen zu lassen, was uns gut und heilsam war, und in seine Erlebnisse Szenen zu verflechten, welche so unwiderstehlich belehrend, aneifernd oder warnend auf uns wirkten. Wir lauschten atemlos, und was kein strenger Lehrer, kein strafender Vater bei uns erreichte, das erreichte er so spielend leicht durch die Erzählungen von seiner Wanderschaft. Er hat seine letzte Wanderung schon längst vollendet; ich aber erzähle an seiner Stelle weiter.[1]

In Mays Autobiografie kommt der Pate allerdings gar nicht mehr vor und nur die "Märchengroßmutter" hat den Part der kindlichen Phantasie-Anregerin.

1869 unterstützte Weißpflog den flüchtigen Kleinkriminellen May, indem er ihm einige leichtverkäufliche Gegenstände schenkte und ihm zur Zuflucht in der "Eisenhöhle" riet. Einige Tage später erstattete er der Form halber Anzeige wegen Diebstahls.

1880 war er Trauzeuge bei Karl Mays Hochzeit mit Emma Pollmer.

Sonstiges[Bearbeiten]

Selbst wenn man davon ausgeht, dass der kleine Karl vielleicht schon zehn Jahre alt war, als er auf den Knien seines Paten saß und dessen Erzählungen lauschte, war dieser trotzdem gerade erst etwas über 30 Jahre alt – und keineswegs ein weißhaariges "Männlein".

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: May gegen Mamroth. In: Jb-KMG 1974

Literatur[Bearbeiten]