Caspar Gans von Putlitz

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Familienwappen der Gans von Putlitz

Kaspar (Caspar) Gans zu Putlitz lebte im 14./15. Jahrhundert und war ein märkischer Raubritter.

Geschichte[Bearbeiten]

Die noch heute bestehende Familie Gans Edle Herren zu Putlitz gehört dem märkischen Uradel an und zählte insbesondere in den Jahrhunderten des Spätmittelalters zu den einflussreichsten Familien in der Brandenburger Prignitz. Sie erscheint urkundlich erstmals in einer Urkunde Kaiser Friedrich Barbarossas von wahrscheinlich 1178 mit Johannes Gans, "baro" in der Wische.

Turm der ehemaligen Burg Putlitz

Die "Preußen-Chronik" führt über Kaspar Gans und Angehörige von weiteren berüchtigten märkischen Adelsgeschlechtern für das Jahr 1397 den Eintrag:

Raubritter unter der Führung der Herren Putlitz, Bredow, Quitzow und Rochow überfallen Städte und Dörfer, rauben Vieh von den Weiden, morden, schänden und brandschatzen und lassen das Fehdewesen ungehemmt sich ausbreiten.

Der erst im 18. Jahrhundert geprägte Begriff des Raubritters ist umstritten und nicht klar von der restlichen Ritterschaft abzugrenzen. Das Austragen von Fehden war stets Teil der ritterlichen Lebensweise gewesen und wurde der waffenberechtigten Bevölkerung in großen Teilen des mittelalterlichen Europas sogar lange Zeit rechtlich zugesichert. Auch das Ausplündern der gegnerischen Ländereien kam bereits bei frühmittelalterlichen Fehden vor. Ähnlich verhält es sich mit den Überfällen sogenannter Raubritter des Spätmittelalters auf reisende Händler.

Kaspar Gans war seit seiner Jugend eng befreundet mit Hans von Quitzow aus dem anderen bedeutenden Prignitzer Adelsgeschlecht von Quitzow, mit deren Namen das Raubrittertum besonders verbunden ist. Nach der Stabilisierung der sozialen und politischen Verhältnisse durch die Hohenzollern kam es sehr schnell zu einer Aussöhnung zwischen dem abtrünnigen Prignitzer Adel und der Landesherrschaft. Schon 1416, ein Jahr nach dem Machtantritt von Friedrich von Zollern, machte Hans von Quitzow seinen Frieden mit dem Kurfürsten und erhielt die verstreuten Familienbesitzungen zurück.

bei Karl May[Bearbeiten]

Werke mit
Caspar Gans von Putlitz
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Caspar Gans von Putlitz ist ein märkischer Ritter auf Lenzen und Wolfshagen. Er ist der Vater von Balthasar, Joachim und Otto Gans von Putlitz sowie der Schwiegervater von Wichart von Rochow.

Obgleich die Gänse sonst nicht sehr großer Ehre und Auszeichnung genießen, war die Gans von Putlitz doch von jeher ein gar berühmter und gefürchteter Vogel gewesen, um dessen Freundschaft die Parteien sich stets sorgsam bemüht hatten. Besonders hatte Herr Caspar es stets verstanden, sich in Ansehen und Würde zu setzen, so daß selbst der Kaiser ihn mit Aufmerksamkeiten bedachte und auch der Markgraf sich bemühte, seine Freundschaft zu erwerben; aber er war ein gar hainebuchener Charakter, der die höfischen Sitten und Gebräuche nimmer leiden mochte und auch seinen alten, langjährigen Verbündeten die Treue nicht brechen wollte. Deshalb hielt er zu ihnen gegen den Landesherrn und fiel dem Bischofe von Brandenburg in dessen Gebiet.[1]

Ursprünglich war er Landeshauptmann in der Altmark und der Prignitz. Als Freund der Quitzows wurde er vom Markgrafen Friedrich von Zollern des Amtes enthoben. Als er in die Gefangenschaft Johann von Waldows, des Bischofs von Brandenburg, gerät, kann er sich befreien und den Bischof als Geisel nehmen. Er droht, den Bischof zum Fenster hinauszuwerfen. Sein beim Bischof inkognito weilender Sohn greift ein und versöhnt die beiden Feinde. Unter dem Einfluss des Bischofs wird Caspar Gans von Putlitz sogar zum Anhänger des Markgrafen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 11. Kapitel, S. 342 f.

auf der Bühne[Bearbeiten]

In dem Theaterstück "Wildwasser", gespielt auf Burg Ziesar, wurde die Rolle von Gernot Frischling gespielt.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]