Burg Grafenreuth

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Burg Grafenreuth
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Burg Grafenreuth liegt eine Kutschstunde von Bad Wiesenstein entfernt.

"[...] Es ist ein altes Raubritterschloß, halb verfallen und ganz einsam im Walde liegend. Prinz Oskar hat es angekauft und so weit renoviren lassen, daß es nicht weiter zerbröckeln kann. Er hat einige Zimmer herrichten lassen, daß sie bewohnbar sind. Sonst aber sind die alten Gänge, Verließe, Gewölbe und Verstecke noch vorhanden. [...]"[1]

Im renovierten Teil der Burg lebt der Kastellan, der dem Schlossverwalter von Schloss Wiesenstein untersteht.

Im unterirdischen Teil der Burg gibt es verschiedene geheime Gänge, die nach außen führen, und einen versteckten Brunnenschacht, in den man über einen Mechanismus unliebsame Besucher stürzen lassen kann.

"Der Bretterboden liegt nicht etwa auf dem Mauerwerke oder auf irgend einer Kante fest [...] Er bildet einen länglichen Kreis, welcher grad in die Brunnenöffnung paßt und sich in ihr bewegen kann. Er ruht nur auf einem starken Mittelbalken, welcher seine Achse bildet, um welche er sich dreht. [...]"
"[...] Die Hemmung, welche den Balken festhält, brauchte nur um einen halben Zoll nachzugeben; das Eisen konnte zerrostet sein, so stürzten wir hinab und kamen als eine zu Brei zerschellte Fleisch und Knochenmasse unten an. [...]"
"[...] Also hier diese Eisenstange ist der Hebel, mit welchem ich die heimtückische Diele bewegen kann. Ich brauche nur ein Wenig zu drücken, so schnellt sie sich um ihre Achse, und was sich darauf befindet, stürzt in die Tiefe."
[...]
"[...] Ich habe den Hebel nur ein klein Wenig bewegt. Wenn ich ihn aber ganz niederdrücke, giebt es eine andere Wirkung. Passen Sie einmal auf! [...]"
Er brachte die Diele wieder in ihre gewöhnliche Lage. Dann drückte er die Eisenstange tief auf die Erde herab. Anstatt daß die Diele sich um ihre Achse schnellte, stieg sie langsam und ohne ihre horizontale Lage zu verändern, nach abwärts.
[...] Der Polizist blickte hinab und sah, daß der Boden sich vielleicht acht Fuß unter seiner vorigen Lage befand. Zugleich bemerkte er, daß sich an der einen Seite der Brunnenwand eine thürähnliche Oeffnung befand.
Die andere Seite der Mauer zeigte Einschnitte und Hervorragungen, welche mehrere Stufen bildeten.[2]

Diese türähnliche Öffnung führt zu einem Gang hinter dem Raum, in dem sich der Mechanismus dieser Einrichtung befindet.

Zwei offensichtliche Verliese sind über Geheimfalltüren mit oberirdischen, gemütlichen Gemächern verbunden.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 29499 (vgl. KMW-II.25, S. 3355).
  2. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 29544–29559 (vgl. KMW-II.25, S. 3384–3394).