Breitenfeld

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Breitenfeld
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Die verhängnißvolle Neujahrsnacht

Breitenfeld ist in Karl Mays Humoreske Die verhängnißvolle Neujahrsnacht eine kleine Stadt in der Nähe der Nachbargemeinde Birkenstein. Die beiden Orte sind durch eine Pferde-Omnibuslinie - einen Stellwagen - verbunden, die vor Breitenfelds einzigem bei Nacht von einer Laterne beleuchteten Gasthof, dem "Hotel de Sellerie", Ziel- und Endpunkt hat.

Diese beiden Lichtspenderinnen verdanken ihr Dasein der unbegreiflichen Existenz eines alten, ausgeleierten Stellwagens, welcher von Tag zu Tag bis abends Punkt Elf vor dem "Sellerie" steht. Um diese Zeit spannt Hans die Pferde vor, steigt auf den Bock und kutschiert zur Stadt hinaus, beim "Wilden Manne" vorüber bis nach Birkenstein vor den "blauem Löwen", wo er bis ein Uhr ausruhen darf, um dann mit frischen Kräften den Weg zurückzulegen.[1]

Breitenfeld besitzt eine Kirche und ein großes Rathaus am Marktplatz. Das Rathaus hat ein eigenes Glockengeläute. Der Ratskeller ist der Treffpunkt der Honoratioren um den Stadtrichter, wo sie

[...] Punsch, Negus, Glühwein, Rother und Blanker von zehn, zwölf Sorten, Bayrisch-, Lager- und Zuckerbier, Schlummersaft und Hoppelpoppel, Berliner Weiße und Döllnitze Gose, erst kürzlich in Breitenfeld acclimatisiert, [...][2]

genießen und den Nachtwächter bei seiner Runde gerne einladen.

Der Nachwächter von Breitenfeld, der Schneidermeister Grundmann, wohnt im letzten Haus des Ortes. Er liegt in Feindschaft mit seinem Birkensteiner Amtskollegen Bergmann. Viel Alkohol, der Stellwagen, der Gasthof "Wilder Mann" genau zwischen den Ortschaften und einige Verwechslungen sorgen für den guten Ausgang der Geschichte.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die verhängnißvolle Neujahrsnacht. Trewendt's Volkskalender für 1878, Breslau 1877, S. 29.
  2. Die verhängnißvolle Neujahrsnacht, S. 38.

Varianten[Bearbeiten]

In der späteren Version der Humoreske, Die beiden Nachtwächter, werden die Nachbargemeinden Ammerstadt und Wummershausen genannt.

Spiegelungen[Bearbeiten]

Ob Karl Mays Breitenfeld bei dem heutigen Leipziger Stadtteil Breitenfeld Anleihen genommen hat, kann nicht festgestellt werden.

Einige Karl-May-Forscher vermuten auch in der Geschichte um die nahegelegenen Orte Breitenfeld und Birkenstein eine Anspielung auf die beiden ehemals selbstständigen Ortschaften Hohenstein und Ernstthal (oder Langenberg; die an dieser Strecke liegenden Lokalitäten "Windmühle" und "David" hat May jedenfalls nachweislich besucht...).