Auguste von Liebau

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Werke mit
Auguste von Liebau
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Ein Fürst-Marschall als Bäcker

Auguste von Liebau ist die Tochter des Herrn von Liebau.

Die Dame, welche da stand, war vielleicht dreiundzwanzig Jahre alt und eine wahrhaft königliche, vollständig entwickelte Schönheit. Ihr Haar, nach damaliger Sitte weiß gepudert und mit winzigen Goldflimmern besäet, war über der Stirn hoch empor genommen und sank hinten in langen, weichen und dichten Wellen auf die Schultern herab, welche marmorweiß aus dem weit ausgeschnittenen Kleide hervorschimmerten. An den feinen Schläfen rollten sich kleine, kokette Löckchen in einander, um der hohen, freien Stirn einen milderen, weicheren Eindruck zu ertheilen. Tiefschwarze, herrlich gebogene Brauen überwölbten Augen, deren strahlende Bläue mit der des Firmaments wetteifern konnten. Das kleine Näschen war zwar nicht streng und scharf, aber voll Charakter geschnitten. Die vollen Lippen hatten sich jetzt unter dem Eindrucke der freudigen Überraschung leise geöffnet, so daß die glänzenden Spitzen der kleinen Zahnperlen zwischen ihnen hervorschimmerten. Die Gestalt war hoch, von plastischer Fülle und Rundung, aber dennoch fluthete um dieses herrliche Wesen eine Anmuth, eine Zartheit, eine Wonne spendende Milde, welche ein jedes Männerherz umstricken und erobern mußte.[1]

Auguste weilt mit ihrer Gesellschafterin Anna Grunert auf Schloss Lüchow, wo sie ihr Bräutigam, der hannoversche Premierleutnant Ernst von Hartegg, besucht. Nach dem Willen des Prinzen Friedrich Ludwig von Hannover, dessen Adjutant Ernst ist, soll dieser die Tochter des Regimentskommandanten heiraten, was Ernst jedoch strikt ablehnt.

Der Prinz nähert sich unter dem Decknamen "Baron von Kreuz" Auguste und macht ihr (vergeblich) den Hof. Nachdem von Hartegg, von dem Prinzen zu einer gewagten und missglückten Werbeaktion im dessauischen Lenzen veranlasst, seinen Abschied aus hannoverschem Dienst genommen hat und vom Alten Dessauer in dessen Dienst übernommen wurde, steht seiner Heirat mit Auguste von Liebau nichts mehr im Wege.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Ein Fürst-Marschall als Bäcker. In: Karl Mays Werke, S. 4781 (vgl. KMW-I.5-152:8, S. 122).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.