Allerlei von Karl May

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Allerlei von Karl May. Seinen Lesern erzählt von Mariechen war ein 1902 entstandener Aufsatz von Marie Hannes über Karl May, der als Verteidigungschrift geplant, aber von ihm abgelehnt worden war. Der Text ist in zwei Fassungen überliefert und wurde 1997 im Band Leben im Schatten des Lichts. Marie Hannes & Karl May erstmals veröffentlicht.

Entstehung[Bearbeiten]

Marie Hannes fasst nach den Angriffen auf May den Entschluss, ihn zu unterstützen, indem sie seinen Lesern von ihren persönlichen Begegnungen mit dem Menschen May berichtet und ihn aus den Briefen an sie selbst sprechen lässt.

Sie teilte May diesen Entschluss brieflich mit und erwähnte, dass sie das Manuskript im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld veröffentlichen wolle und – so May nichts dagegen habe – auch seine Briefe beifügen wolle. Am 7. Dezember 1902 antwortet er ihr aus Riva:

Ich habe bisher geglaubt, daß Du Zartgefühl besitzest. Jetzt sehe ich mich aber leider zu der Versicherung veranlaßt, daß Du kein geschriebenes Wort mehr von uns erhalten würdest, falls Du die mir ganz unbegreifliche Idee ausführtest, Dich denen zuzugesellen, welche mich öffentlich prostituiren, um sich einen ebenso wohlfeilen wie verächtlichen Ruhm zu erwerben! [...] Mit Fehsenfeld aber und jedem andern Verleger, der Dein Elaborat aufnähme, würde ich kurzen Prozeß machen! Ich bin kein Seiltänzer, dessen Geistes- oder Seelensprünge man vor Aller Augen produzieren darf![1]

Am 24. Dezember 1902 schreibt er ihr nochmals:

Ich werde einfach wieder an das Kreuz geschlagen. Anstatt des I.N.R.I hängt man Deine Brochure über mir auf; ich bin abermals geächtet.[2]

Marie Hannes, die Mays Beweggründe nicht verstand, schickte eine erste Fassung ihrer Schrift an Klara Plöhn und bat diese um Vermittlung bei May. Klara hat ihr wohl freundlich geantwortet, denn Marie Hannes schickt ihr die auch die zweite Fassung und schreibt:

Warum ich Dir eine Abschrift schickte? - Sieh, ich habe ja das Erste fast alles stenographiert - das, was Du jetzt bekamst, war für Fehsenfeld bestimmt, für den Druck - er hatte es aber noch nicht gelesen - nur vorläufig acceptiert - Ich bin so froh, daß es Dir gefällt![3]

Klara Plöhn fuhr am 14. Januar 1903 nach Wernigerode, sprach drei Stunden mit Marie Hannes und nahm ihr daraufhin sämtliche Briefe ab. Marie Hannes sandte ihr ein hoffnungsvolles Schreiben nach:

Ich bin unbeschreiblich gespannt, was Du bei dem lieben, schlimmen Onkel ausrichten wirst, ob er mir »Gedankenfreiheit« zubilligen will. Ich bin ja so glücklich, wie lange lange nicht - Wenn es der Onkel wünscht, so will ich auch alles technische mit größerer Sorgfalt behandeln.[4]

Jetzt lagen May erstmals sämtliche Schriftstücke vor, die Marie Hannes veröffentlichen wollte.

Seine vernichtende, 24-seitige Kritik adressierte Karl May zwar an Klara, sprach aber natürlich zur Verfasserin der Schrift, Marie Hannes.[5] Er erklärte in dem Schreiben auch, das Manuskript samt den Anlagen vernichtet zu haben.

Zur Veröffentlichung kam es selbstverständlich nicht. Das Verhältnis zwischen Marie Hannes und Karl May war zerstört.

Fassungen[Bearbeiten]

1. Fassung: Urschrift Allerlei von Karl May. Von Hannele auf 94 paginierten Seiten in einem Oktavheft. Ergänzt sind Gedichtentwürfe und Notizen.

2. Fassung: Fragmentarische Reinschrift Allerlei von Karl May. Seinen Lesern erzählt von Mariechen auf 80 einzelnen, einseitig beschriebenen Seiten. Auf der letzten Seite bricht der Text im Satz ab und wird laut Anmerkung von Ludwig Patsch auf Seite 44 der Erstfassung fortgesetzt.

Die Fassungen unterscheiden sich zumeist nur durch stilistische Änderungen.

Beide Fassungen des Textes sind in der Dokumentation Leben im Schatten des Lichts. Marie Hannes & Karl May kompiliert veröffentlicht.

Inhalt[Bearbeiten]

Marie Hannes hatte dem Manuskript sämtliche Originalbriefe Mays beigelegt. Diese wurden vermutlich vollständig vernichtet. Einige wenige blieben als Abschriften im Manuskript oder durch Klara Plöhn erhalten.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Leben im Schatten des Lichts, S. 198.
  2. Leben im Schatten des Lichts, S. 201.
  3. Leben im Schatten des Lichts, S. 204.
  4. Leben im Schatten des Lichts, S. 206.
  5. Brief Mays an Liebes Herz! (= Klara, tatsächlich an Marie Hannes), verfasst zwischen dem 20. und dem 24. Januar 1903.

Literatur[Bearbeiten]